Dienstag, 9. November 2010

Auftaktveranstaltung zum Ausbau der Ortsdurchfahrt Diebach

Das Rege Interesse und die kontroversen Diskussionsbeiträge zeigen, dass die Diebacher Bürger und insbesondere die betroffenen Anwohner einen Ausbau der Diebacher Straße, Ortsdurchfahrt der ST2293 fordern.
Die Stadtverwaltung und das Staatliche Straßenbauamt luden zu einer Teilbürgerversammlung am 9. November ins Gasthaus Remling ein, um die Anwohner über den aktuellen Planungsstand zu unterrichten. Bürgermeister Ernst Stross zeigte in seiner Begrüßung auf, dass die Diebacher bereits seit über 10 Jahren für die Sanierung kämpften. Keine Gelegenheiten ließen die Diebacher aus, um auf den Missstand ihrer Ortsdurchfahrt aufmerksam zu machen. Der Ausbau der A71 und auch der Wechsel der Amtsleiter im Staatl. Straßenbauamt erschwerten es in der Vergangenheit, bei der zuständigen Behörde Gehör zu finden. Doch nun liegt ein aktueller Vorschlag vor, über dem diese Versammlung abstimmen dürfe. Wesentlich sei es, so das Stadtoberhaupt, dass die Sicherheit für Fußgänger auf ihrem Weg zur Kirche, zu den Gasthäusern und der Schule, jetzt Kinderkiste, hergestellt werde. Bisher ist es eine nicht unerhebliche Gefahr, sich auf der teils unebenen Strecke zu bewegen. Den Ausbau der Fahrbahn werde vom Staatlichen Straßenbauamt getragen. Gehweg und Flächen vor den Anwesen müssen durch die Stadt bzw. den Anwohnern finanziert werden.

Ortsbeauftragter Armin Warmuth erklärte diese Maßnahme für existentiell wichtig für den Altort. Die Attraktivität sei in der jetzigen Situation nicht gegeben. Er zeigte sich glücklich, dass nun endlich erste Pläne vorliegen und hegt die Hoffnung, dass sowohl Behörden als auch Bürger an einem Strang ziehen, um das Projekt möglichst 2012, 2013 zu realisieren. Der Grundstein dazu sei mit der heutigen Veranstaltung gelegt.
Matthias Wacker vom Straßenbauamt Schweinfurt erläuterte den erste Entwurf wie folgt. Die Ausbaumaßnahme werde sich erstrecken von der Ortseinfahrt an der Kirche bis zur Abzweigung in die Häfnerstraße in Richtung Windheim. Die Fahrbahnbreite würde mit 6,50 m inklusive Straßenrinnen erfolgen. Ein Teilstück muss aufgrund der baulichen Situation auf 5,25 Meter reduziert werden. Hier können ein PKW langsam an einen entgegenkommenden LKW vorbeifahren. Bei zwei sich begegnenden LKW müsste einer warten. Ähnlich verhält es sich bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Der Gehweg hätte eine Breite von durchgängig 1,50 Meter, was die Mindestanforderung erfüllt. Möglicherweise müsse das Bauamt kleinere Flächen ankaufen, damit dies gewährleistet sei. Sobald sich Stadt und Anwohner einig sind, würde in 2011 die Detailplanung realisiert werden. Es gilt zu berücksichtigen, dass die Träger öffentlicher Belange, also z. B. Wasserwirtschaftsamt, Umweltamt, Behindertenbeauftragte und ggfs. Denkmalschutzamt gehört werden müssen.
Neben den Flächen für Fahrbahn und Gehweg ergeben sich aber noch Freiflächen auf städtischen oder privaten Grund, die entsprechend gestaltet werden könnten. Hier liegt es an der Stadt bzw. den Anwohner wie diese aussehen könnten. Denkbar wären Grünflächen zur Bepflanzung oder aber auch Pflasterflächen. Die Kosten könnten bis jetzt nur geschätzt werden. So käme die Realisierung der Fahrbahn auf ca. 250.000,-- €. Setzt man ca. 100,-- €/m² für die Gehweg- bzw. Freiflächen an, käme ein Betrag in Höhe von etwa 105.000,-- € auf die Stadt und den Anliegern zu.
Gemäß Straßenausbausatzung läge der Anteil der Anwohner bei 55 %, der der Stadt bei 45 % der Kosten, so Stross. Um in die Detailplanung gehen und somit genauere Kosten ermitteln zu können, müsse die Versammlung darüber abstimmen, wie die Freiflächen gestaltet werden sollen. Grünflächen wären zwar schön, aber wer würde die Pflege in Zukunft übernehmen?
Rege Diskussion gab es bei der Festlegung der Bordhöhe am Fahrbahnrand. Eine Hochbord von 12 Zentimetern bietet dem Fußgänger eine höhere Sicherheit, so Wacker. Einige Anwohner machten aber darauf aufmerksam, dass dadurch aber auch eine Stolper- oder Sturzgefahr geschaffen werde. Die Befürchtung, dass die Höfe nicht mehr mit dem KFZ angefahren werden können entkräftete Matthias Wacker, da die Bordsteine an den Einfahrten auf 2 cm abgesenkt werden.
Auf die Frage von Stadtrat Steffen Schärpf, ob die Kanäle und Lampen bei der Maßnahme berücksichtigt werden, erläuterte Peter Kreß vom Tiefbauamt, dass bereits eine Kamerabefahrung stattfand. Es gibt nur wenige Stellen, die eine punktuelle Ausbesserung erfordern. Die Straßenlaternen sind noch in Ordnung, lediglich die quecksilberbedampften Leuchtmittel sollten dann ausgetauscht werden.
Im Weiteren diskutierten die Teilnehmer über Details, die aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht geklärt werden könnten, da noch keine Feinplanung vorliegt. Diese ist nur realisierbar, sobald über die grobe Planung abgestimmt wurde. Matthias Wacker garantierte allerdings, dass auf die Belange der einzelnen Anwohner Rücksicht genommen werde.
Die Teilnehmer beschlossen folgende Punkte:
- Der Gehweg soll an der Nordseite der Fahrbahn ausgeführt werden. Hier ist mit dem größten Fußgängerverkehr zu rechnen.
- Eine Begrünung der angrenzenden Freiflächen wurde abgelehnt. Diese Flächen sollen mit Marktpflaster ausgeführt werden.
- Der Bordstein am Gehweg wurde als Hochbord mit 12, der an der Südseite der Straße mit 5 Zentimeter  gewählt.
Bürgermeister Stross will den Detailplan bereits im Frühling 2011 vorstellen.