Die Feuerwehr Diebach organisierte unter Leitung von Atemschutzbeauftragten Florian Ziegler und Martin Hauk eine gemeinsame Atemschutzübung für sechs benachbarte Feuerwehren.
Die Feuerwehren aus Hammelburg, Westheim, Gauaschach, Wartmannsroth, Morlesau und Völkersleier folgten gerne der Einladung der Diebacher Feuerwehr. Denn gerade das Zusammenspiel der einzelnen Mannschaften ist entscheidend für lebensrettende , schnelle Hilfe im Brandfall. Insgesamt beteiligten sich rund 75 Feuerwehrleute an der realitätsnahen Übung.
Einsatzleiter Florian Ziegler gab in der Einweisung nochmals allen Teilnehmern
Tipps, worauf bei der Übung zu achten ist.
Vom Sichern des Straßenverkehrs, dem Beruhigen der Eingeschlossenen bis
zur Rettung, dem Eindringen in verrauchten Räumen, dem Einsatz der
Wärmebildkamera und Eigensicherung gibt es vieles zu berücksichtigen. Die
Theorie gut in die Praxis umzusetzen, dazu bedarf es eben der Einübung. „Mit Wasser marsch ist es nicht getan,“
kommentiert einer der Feuerwehrleute. Mit
27 Personen (davon sind drei noch in der
Ausbildung) stellt Diebach nach Bad Kissingen die meisten Atemschutzgeräteträger.
Ziegler hat sich
schon seit längerem auf die einmal im Jahr stattfindende Übung vorbereitet. So gilt es erst einmal ein
geeignetes Objekt für die Übung zu finden.
Dieses Mal ging es in den Ortsteil
Morlesau zu einem leerstehenden renovierungsbedürftigen Haus mit
Scheune. Holger Füller hat sein Anwesen dankenswerterweise zur Verfügung
gestellt. Bis zum Auslösen des Probealarms blieb der
Einsatzort geheim, um die Bedingungen möglichst realistisch zu gestalten. Damit
möglichst viele Atemschutzträger realitätsnah üben konnten, sollten 10 Personen
aus dem brennenden Haus zu gerettet werden.
„Wichtig ist dass der Einsatzleiter und die Gruppenführer den Überblick behalten,“ bemerkt Ziegler und
hat seine Augen schon wieder auf die nächste Aktion gerichtet. Wie im Ernstfall kommen die einzelnen
Feuerwehren nacheinander je nach Anforderung. Diesmal ist auch die Drehleiter
aus Hammelburg dabei. Fünf
Atemschutzgeräteausbilder der verschiedenen Wehren beobachten den Einsatz und
geben den Übenden Tipps vor Ort.
So kann auch der Kommandant
von Gauaschach Alexander
Marx kann die Feuerwehrmänner beim
Einsatz beobachten und sich eher darauf konzentrieren , was bei der
Nachbesprechung anzumerken ist. „Die Personenrettung hat oberste Priorität. Dabei
sind psychologische Hilfen wie das Beruhigen der Gefährdeten enorm
wichtig.“ Kleinigkeiten wie etwa wie
tief die Leiter in das Fenster hinein gestellt ist oder ob die Schläuche
richtig sind, können entscheiden, ob die Rettung zügig erfolgen kann oder nicht.
Auch Atemschutzausbilder Mathias Ruppert von Hammelburg ist
dankbar für diese Übung. „Wir haben heute einen neuen Fahrer dabei. Es ist
wichtig, dass nicht immer die Gleichen im Einsatz sind, auch bei den Übungen.“
Hierarchie ist sehr wichtig bei der Feuerwehr. Jeder hat
seinen Platz. So übernimmt die
Jugendfeuerwehr die Rolle der zu rettenden Personen am Einsatzort. Es gibt Atemschutzüberwachung,
die die Bewegungen der Atemschutztrupps dokumentieren. Maschinisten, die am Fahrzeug verbleiben und die Technik steuern. Maximal 20
Minuten kann ein Atemschutzträger je nach Belastung im Einsatz bleiben. Dann muss er abgelöst
werden. Die Anstrengung ist den
Atemschutzträgern nach dem Einsatz anzusehen.
Wer wann zur Brandstelle mit
Atemschutz geht und wann er abgelöst wird, darüber wird peinlich Buch geführt,
denn es gilt auch das eigene Personal zu schützen. Gerade wenn Einsatzkräfte aus verschiedenen
Feuerwehren zusammenarbeiten, ist es wichtig, den Durchblick zu bewahren.
Nach gut einer Stunde sind alle Personen gerettet, das Feuer gelöscht, die Brandschutzsperren
errichtet. Die Übung kann erfolgreich abgeschlossen werden. „Die Zusammenarbeit hat super geklappt,“ lobt
Ziegler seine Feuerwehrkollegen, „Das Üben hat sich bewährt. Wir werden nächstes Jahr wieder eine
Sammelatemschutzübung veranstalten.“