Donnerstag, 27. Oktober 2016

Eindrucksvolle Beispiele wie Leben im Ort bleibt

Dorferneuerung Diebach Busfahrt nach Großbardorf, Stadt- und Oberlauringen 

Rund 30 Diebacher machten sich auf den Weg nach Großbardorf, Stadt- und Oberlauringen, um dort abgeschlossene Arbeiten der Dorferneuerung zu besichtigen. Wichtig war hier auch der Austausch mit den Bürgern, die die Maßnahmen in ihrem Ort den Diebachern vorstellten. Begleitet wurden die Interessierten von den Planern Valtin Dietz und Bertram Wegner, dem Stadtbaumeiter Detlef Mohr und Otto Waldmann vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE). 


70 geförderte Privatmaßnahmen und die Gründung von Genossenschaften

Als Paradebeispiel für einen gelungene Dorferneuerung konnte stellvertretender Bürgermeister Klaus Dahinten Großbardorf präsentieren. Los ging es bereits 1983. Nahwärmenetz, Biogasanlage, ökologische Sanierung des Dorfgrabens, des Kirchplatzes und Straßensanierungen (Raiffeisenstraße, Breite, Hauptstraße) sind die wesentlichen, aber nicht die einzigen Maßnahmen. Hinzu kamen 70 geförderte Privatmaßnahmen und die Gründung von Genossenschaften für Biogas-, Photovoltaikanlage und neu sogar für eine Haselnussplantage. Die Diebacher staunten nicht schlecht, wie intensiv das Vereinsleben in Großbardorf ist. „Die Menschen brauchen Wohnraum und Arbeit, wollen sich aber vor allem wohl fühlen an ihrem Wohnort. Dafür ist ein aktives Vereinsleben sehr wichtig,“ so Dahinten„ Das durch Bioenergie erwirtschaftete Geld bleibt im Ort. Großbardorf kann sich mit Strom und Wärme mehrfach selbst versorgen. Dies hat dazu geführt, dass sich eine Firma mit 150 Mitarbeitern ansiedelte. Dieses Engagement im Bereich der Erneuerbare Energieen und der Dorferneuerung wurde mehrfach ausgezeichnet.
 

Beeindruckend war auch die Parkscheune

Zur Mittagsrast ging es nach Stadtlauringen in ein ebenfalls durch Dorferneuerung restauriertes Restaurant. 200 private Anträge zur Dorferneuerung sind in Stadtlauringen gestellt worden und dienen der Innenraumbelebung. Beeindruckend war auch die Parkscheune. “Man muss nicht immer alles abreißen, um etwas sinnvoll nutzen,“ bemerkte Planer Valtin Dietz. Die zur Parkfläche umgebaute Scheune kann auch für Feste genutzt werden. Der überdachte Raum schützt vor Regen und spendet Schatten.
 

Wasserspielplatz an der Lauer

In Oberlauringen ging es mit Michael Jäger und Bernd Haar zuerst zur restaurierten Kirchenburg. Neben 200 renovierten Häusern fiel vor allem der Friedrich Rückert Rundweg und der Wasserspielplatz an der Lauer auf. Wanderer sind in dem Ort sehr willkommen. Die Gemeinde hat sogar selbst in einem Haus Zimmer für Gäste hergerichtet. Zur Abschlusseinkehr ging es in die rustikale Scheunenkneipe „Büffel“.
 

Es gibt viele verschiedene Wege und Ideen

„Heute gab es viele Anregungen,“ so Ortsbeauftragte von Diebach, Elisabeth Assmann, „Wir können nicht alles eins zu eins umsetzen, da die Voraussetzungen verschieden sind, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich war vor 30 Jahren zuletzt in Oberlauringen. Seitdem hat sich dort sehr viel für den Wanderer und den Tourismus getan.“ Der Markt Stadtlauringen erhielt den Europäischer Dorferneuerungspreis für eine ganzheitliche und nachhaltige Dorfentwicklung von herausragender Qualität. Mit vielen Eindrücken und zahlreichen Anregungen für ihren Ort traten die Diebacher die Heimreise an. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass sich der Ausflug gelohnt hat: Es gibt viele verschiedene Wege und Ideen, unser Dorf attraktiver zu gestalten und junge Leute auf dem Land zu halten.