Donnerstag, 11. Mai 2023

Wie war der Grenzgang 2023 in Diebach?


Wer seine Grenzen nicht kennt, kann sie auch nicht einhalten. Wer die Grenzen nicht einhält, schürt Unfrieden und Krieg.

Man sieht es in der großen Weltpolitik in der Ukraine, aber oftmals auch in der Dorfgemeinschaft, wenn Grenzen verletzt werden.

Mit diesen Worten eröffnete der Obmann der Diebacher Feldgeschworenen Franz Vogt den Grenzgang 2023 am Galgenberg.




Er begrüßte Herrn Bürgermeister Armin Warmuth, einige Stadträte, die Vereinsvorsitzenden, aber vor allem die zahlreichen Kinder und Jugendliche.

Kurz umriss er die Aufgaben u. Befugnisse der Feldgeschworenen wie

  • Vermessen der Grenzsteine
  • Heben oder Senken der Grenzzeichen
  • Wissen um deren Lage
  • sind Sachverständige für strittige Grenzfragen
  • Schlichten bei Grenzstreitigkeiten

In der „Echterschen“ Feldgeschworenenverordnung von 1583 werden in diesem alten Ehrenamt die Rechte und Pflichte der Siebener genau beschrieben. So auch die Grenzbegehung unter der Teilnahme der Ortsbevölkerung als Zeugen.

"Diese Grenzbegehung wollen wir heute gemeinsam durchführen."

Pünktlich setzten sich die Teilnehmer, angeführt von den Kindern u. Jugendlichen, entlang der Grenze zu Hammelburg in Bewegung und erreichten bald den ersten Dreimärker.

An diesem besonders markierten Grenzpunkt treffen die Gemarkungsgrenzen von Hammelburg,Untererthal und Diebach aufeinander.

Damit dieser Grenzpunkt in Erinnerung bleibt, wurde der Bürgermeister von kräftigen Männer „gestaucht“. Wo es sich anbot, erzählte der Obmann Vogt launige Geschichten über Ereignisse oder Begebenheiten aus der Flur.



Am „Urschelskreuz“ direkt an der Untererthaler/Diebacher Grenze konnte man über die Geschichte und Entstehung dieses Flurdenkmals hören.

Weit hinein in den Reesberger Wald zog sich die Wandergruppe, immer voran die Kids auf der Suche der weiß leuchtenden, alten Grenzsteine. Denn wenn ein Kind diesen Stein „besetzt“ hat, durfte es bei dem Schatzmeister in die Truhe greifen, um sich ein Geldstück zu holen.

Bald wurde der nächste Dreimärker am sogenannten „Kalkofen“ erreicht. Hier treffen sich  die Grenzlinien von Untererthal, Windheim und Diebach. Natürlich sollte Nadine Hauk diesen Punkt  nicht vergessen und wurde deshalb „gestaucht“

Der Vereinsvorsitzende Armin Kachelmann wartete hier neben verschiedene Kaltgetränken auch mit leckerem Gebäck auf, das dankbar angenommen wurde.

Mit leichter Verspätung ging es jetzt an der Windheimer Grenze entlang zum „Tannenberg“.

Der steile Abstieg wurde von allen souverän gemeistert, denn es stand jetzt noch eine Flussüberquerung an.

Meisterlich von den beiden Feldgeschworene Helmut Vogt und Hermann Müller gebauter Steg über den “Klingenbach“ erlaubte nach einen kurzen- aber anstrengenden Aufstieg die Mittagsrat am „Stöckig“.

Die Grenzgänger wurden mit dem Frankenlied von der Blaskapelle Diebach musikalisch begrüßt.

Viele Diebacher, meist Ältere, konnten diesen Platz bequem mit dem Auto erreichen sodass sich interessante Gespräche mit Alt und Jung entwickeln konnten. Der herrliche Ausblick auf Diebach,

Windheim, Hammelburg, Fuchsstadt und Ochsenthal , immer wieder untermalt von den Klängen der Blasmusik, ließ ein Aufbrechen schwer fallen.

4) Mittagsrast am Stöckig

Durch den Wald am „Stöckig“ ging es entlang der Windheimer Grenze zum Dreimärker Wartmannsroth/Windheim/Diebach.

In Sichtweite leuchtete schon der vierte Dreimärker der auch schon von einem Kind besetzt war.

Hier treffen die Grenzen von Waizenbach, Wartmannsroth und Diebach aufeinander.

Über den “Büchlersgrund“ und „Langer Schlag“ ging es zügig zum letzten Dreimärker. Auch hier wurden wir von den angrenzenden Kollegen aus Morlesau begrüsst. Bald war die Gruppe am auffälligen großen Grenzstein am „Grusgraben“ angelangt.

Nach kurzer Dankesrede an allen Helfern beendete der Obmann den Grenzgang.

Viele kehrten anschließend noch ein in die örtlichen Gastronomie und ließen den Grenzgang 2023 ausklingen.


Text: Franz Vogt,
Fotos: Nadine Hauk