Die
Stadtverwaltung und das Staatliche Straßenbauamt luden zu einer
Teilbürgerversammlung am 9. November ins Gasthaus Remling ein, um die
Anwohner über den aktuellen Planungsstand zu unterrichten. Bürgermeister
Ernst Stross zeigte in seiner Begrüßung auf, dass die Diebacher bereits
seit über 10 Jahren für die Sanierung kämpften. Keine
Gelegenheiten ließen die Diebacher aus, um auf den Missstand ihrer
Ortsdurchfahrt aufmerksam zu machen. Der Ausbau der A71 und auch der
Wechsel der Amtsleiter im Staatl. Straßenbauamt erschwerten es in der
Vergangenheit, bei der zuständigen Behörde Gehör zu finden. Doch nun
liegt ein aktueller Vorschlag vor, über dem diese Versammlung abstimmen
dürfe. Wesentlich sei es, so das Stadtoberhaupt, dass die Sicherheit für
Fußgänger auf ihrem Weg zur Kirche, zu den Gasthäusern und der Schule,
jetzt Kinderkiste, hergestellt werde. Bisher ist es eine nicht
unerhebliche Gefahr, sich auf der teils unebenen Strecke zu bewegen. Den
Ausbau der Fahrbahn werde vom Staatlichen Straßenbauamt getragen.
Gehweg und Flächen vor den Anwesen müssen durch die Stadt bzw. den
Anwohnern finanziert werden.
Ortsbeauftragter Armin Warmuth erklärte diese Maßnahme für existentiell wichtig für den Altort. Die Attraktivität sei in der jetzigen Situation nicht gegeben. Er zeigte sich glücklich, dass nun endlich erste Pläne vorliegen und hegt die Hoffnung, dass sowohl Behörden als auch Bürger an einem Strang ziehen, um das Projekt möglichst 2012, 2013 zu realisieren. Der Grundstein dazu sei mit der heutigen Veranstaltung gelegt.
Matthias
Wacker vom Straßenbauamt Schweinfurt erläuterte den erste Entwurf wie
folgt. Die Ausbaumaßnahme werde sich erstrecken von der Ortseinfahrt an
der Kirche bis zur Abzweigung in die Häfnerstraße in Richtung Windheim.
Die Fahrbahnbreite würde mit 6,50 m inklusive Straßenrinnen erfolgen.
Ein Teilstück muss aufgrund der baulichen Situation auf 5,25 Meter
reduziert werden. Hier können ein PKW langsam an einen entgegenkommenden
LKW vorbeifahren. Bei zwei sich begegnenden LKW müsste einer warten.
Ähnlich verhält es sich bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Der Gehweg
hätte eine Breite von durchgängig 1,50 Meter, was die Mindestanforderung
erfüllt. Möglicherweise müsse das Bauamt kleinere Flächen ankaufen,
damit dies gewährleistet sei. Sobald sich Stadt und Anwohner einig sind,
würde in 2011 die Detailplanung realisiert werden. Es gilt zu
berücksichtigen, dass die Träger öffentlicher Belange, also z. B.
Wasserwirtschaftsamt, Umweltamt, Behindertenbeauftragte und ggfs.
Denkmalschutzamt gehört werden müssen.
Neben
den Flächen für Fahrbahn und Gehweg ergeben sich aber noch Freiflächen
auf städtischen oder privaten Grund, die entsprechend gestaltet werden
könnten. Hier liegt es an der Stadt bzw. den Anwohner wie diese aussehen
könnten. Denkbar wären Grünflächen zur Bepflanzung oder aber auch
Pflasterflächen. Die Kosten könnten bis jetzt nur geschätzt werden. So
käme die Realisierung der Fahrbahn auf ca. 250.000,-- €. Setzt man ca.
100,-- €/m² für die Gehweg- bzw. Freiflächen an, käme ein Betrag in Höhe
von etwa 105.000,-- € auf die Stadt und den Anliegern zu.
Gemäß
Straßenausbausatzung läge der Anteil der Anwohner bei 55 %, der der
Stadt bei 45 % der Kosten, so Stross. Um in die Detailplanung gehen und
somit genauere Kosten ermitteln zu können, müsse die Versammlung darüber
abstimmen, wie die Freiflächen gestaltet werden sollen. Grünflächen
wären zwar schön, aber wer würde die Pflege in Zukunft übernehmen?
Rege
Diskussion gab es bei der Festlegung der Bordhöhe am Fahrbahnrand. Eine
Hochbord von 12 Zentimetern bietet dem Fußgänger eine höhere
Sicherheit, so Wacker. Einige Anwohner machten aber darauf aufmerksam,
dass dadurch aber auch eine Stolper- oder Sturzgefahr geschaffen werde.
Die Befürchtung, dass die Höfe nicht mehr mit dem KFZ angefahren werden
können entkräftete Matthias Wacker, da die Bordsteine an den Einfahrten
auf 2 cm abgesenkt werden.
Auf
die Frage von Stadtrat Steffen Schärpf, ob die Kanäle und Lampen bei
der Maßnahme berücksichtigt werden, erläuterte Peter Kreß vom
Tiefbauamt, dass bereits eine Kamerabefahrung stattfand. Es gibt nur
wenige Stellen, die eine punktuelle Ausbesserung erfordern. Die
Straßenlaternen sind noch in Ordnung, lediglich die
quecksilberbedampften Leuchtmittel sollten dann ausgetauscht werden.
Im
Weiteren diskutierten die Teilnehmer über Details, die aber zu diesem
Zeitpunkt noch nicht geklärt werden könnten, da noch keine Feinplanung
vorliegt. Diese ist nur realisierbar, sobald über die grobe Planung
abgestimmt wurde. Matthias Wacker garantierte allerdings, dass auf die
Belange der einzelnen Anwohner Rücksicht genommen werde.
Die Teilnehmer beschlossen folgende Punkte:
- Der Gehweg soll an der Nordseite der Fahrbahn ausgeführt werden. Hier ist mit dem größten Fußgängerverkehr zu rechnen.
- Eine Begrünung der angrenzenden Freiflächen wurde abgelehnt. Diese Flächen sollen mit Marktpflaster ausgeführt werden.
- Der Bordstein am Gehweg wurde als Hochbord mit 12, der an der Südseite der Straße mit 5 Zentimeter gewählt.
- Der Gehweg soll an der Nordseite der Fahrbahn ausgeführt werden. Hier ist mit dem größten Fußgängerverkehr zu rechnen.
- Eine Begrünung der angrenzenden Freiflächen wurde abgelehnt. Diese Flächen sollen mit Marktpflaster ausgeführt werden.
- Der Bordstein am Gehweg wurde als Hochbord mit 12, der an der Südseite der Straße mit 5 Zentimeter gewählt.
Bürgermeister Stross will den Detailplan bereits im Frühling 2011 vorstellen.