Freudig begrüßten die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft ihren neuen neuen Pfarrer. Mit Blasmusik und Fahnenabordnungen wurde Paul Kowol vom Pfarrhaus abgeholt und in die Kirche begleitet. Voll war diese, denn viele wollten ihn sehen und aus seiner vorherigen Wirkungstätte kamen sie sogar mit dem Bus angereist, um zu sehen, dass er in Diebach gut aufgehoben ist.
Pfarrvikar Murphy und Kirchenpfleger Waldemar Hauk hießen Pfarrer Kowol herzlich willkommen. Beide sind froh, dass er wieder seinen Weg ins Saaletal gefunden hatte. Als Kaplan arbeitete er bereits ein Jahr in Gräfendorf. Seiner Mutter und seiner Haushälterin überreichte Hauk jeweils einen Blumenstrauß und hieß auch sie herzlich willkommen.
“Ich
wohne ja nun schon einige Wochen in Diebach. Was mich am meisten
erstaunte, war der große Schlüsselbund, den ich überreicht bekam.”
Pfarrer Kowol befürchtete schon, man wolle ihm zum Hausmeister
machen, besann sich aber auch der Symbolkraft des Schlüssels. Mit einem
Schlüssel ist es offensichtlich in dieser Pfarreiengemeinschaft nicht
getan. “Gibt es für den Himmel eigentlich einen Generalschlüssel?” In
seiner Predigt zeigte Kowol sich nachdenklich und besorgt. “Werde auch
ich den richtigen Schlüssel zu den Herzen dieser Menschen finden?” Er
weiß aus seiner Erfahrung heraus genau, dass es nicht immer einfach
werden wird, die unterschiedlichen Erwartungen seiner ihm anvertrauten
Seelen zu erfüllen. Aber es ist auch nicht seine Aufgabe, sich bei allen
Menschen beliebt zu machen. Vielmehr wurde er beauftragt, die Menschen
mit Jesus Christus bekannt zu machen und den Glauben zu verkünden in
Wort und Tat. Und dazu braucht er nur den einen Schlüssel, Jesus
Christus. “Lassen Sie uns in der Pfarreiengemeinschaft einen gemeinsamen
Weg des Glaubens beschreiten.”
Die
Vorsitzenden der einzelnen Pfarreien aus Diebach, Schwärzelbach,
Wartmannsroth, Windheim und Morlesau/Ochsental überreichten Geschenke
und freuten sich, dass die pfarrerlose Vakanz nur 4 Monate andauerte.
Man dürfe es gar nicht so laut sagen, so Armin Winter, dass wir bereits
nach dieser kurzen Zeit wieder einen Pfarrer haben.
Für
die Evangelische Gemeinde stellte sich Pfarrer Sapper beim neuen
Geistlichen als Ansprechpartner vor. Er möchte ihm gegenüber als
“Konkurent” (aus dem lateinischen “miteinander laufen”) im eigentlichen
Sinne auftreten. Landrat Thomas Bold, selbst Gemeindemitglied der
Pfarreiengemeinschaft bot seine Unterstützung auf politischer Ebene an.
Mit dem Zitat “Ja, ist denn schon Weihnachten” freute er sich, dass noch
vor der Weihnachtszeit, die vakante Stelle wieder besetzt werden
konnte. Mit seiner Bewerbung auf diese Stelle habe Pfarrer Kowol schon
ein gutes Stück für das Gelingen in der neuen Gemeinschaft beigetragen.
Bürgermeister Ernst Stross betonte, es müssen schon besondere Menschen
hier sein, dass er sich auf diese Stelle beworben hat. Die ersten Wochen
dürften wohl gezeigt haben, dess er hier gut aufgenommen sei.
Stellvertretender Bürgermeister von Wartmannsroth, Edgar Lutz zeigte
sich ebenfalls dankbar, dass die Pfarrerstelle wieder so schnell besetzt
wurde. Er danke besonders auch Pfarrvikar Murphy für die
seelsorgerische Betreuung während der Vakanz. Er versicherte Pfarrer
Kowol, dass ihm in allen Gemeinden sehr gute Teams zur Seite stünden.
Auch die Ministranten freuten sich über ihren neuen Pfarrer und
überreichten ihm ein Plakat.
Musikalisch
umrahmte Katja Brandenstein und Margit Schühler, sowie der
Gesangsverein “Liederkranz” Diebach den Festgottesdienst. Im Anschluss
fand ein Stehempfang mit Imbiss statt. Waldemar Hauk bot den Gästen aus
Hambach eine Führung durch die Diebacher Wehrkirche an.
Mit
seinem Auftreten und seiner Ausstrahlung dürfte es Pfarrer Paul Kowol
schon jetzt gelungen sein, das eine oder andere Herz mit dem richtigen
Schlüssel geöffnet zu haben. Bleibt uns allen zu hoffen, dass er von
seinen Mitmenschen so akzeptiert wird, wie er ist. Denn eines dürfen wir
nicht vergessen. trotz seiner geistlichen Berufung ist und bleibt er
ein Mensch mit all seinen positiven und negativen Eigenschaften. Aber
genau das macht Menschen ja so sympathisch. Diebach-Online begrüßt
seinen neuen Pfarrer hiermit herzlich und freut sich schon jetzt über
eine wunderbare Zeit in Diebach.